Mit einer selbstgebastelten Sperrholzplatte fing alles an.

Tischtennis im 100jährigen Jubiläumsjahr des ESV Achim/Börßum

 

Am 5. Mai 1961 war es so weit. Der ESV Börßum bekam auf Initiative von Lothar Achilles eine Tischtennisabteilung.  Eine selbstgebaute TT-Platte stand den Spielerinnen und Spielern in der Gaststätte „Zur Ilse“ zur Verfügung. Nachdem 2 weitere dazu kamen, verlegte man den Spielbetrieb in den Saal des „Alten Kruges“. Am Spielbetrieb nahmen in den Anfängen 2 Herren- und 1 Damenmannschaft teil. Doch das war erst der Anfang einer Erfolgsstory. Auch im Jugendbereich wurde der Zulauf immer größer und 1964 gewannen die Börßumer Jugendlichen 3 von 5 Titeln bei den Goslarer Stadtmeisterschaften. Seit 1964 stand der TT-Abteilung die Börßumer Schulturnhalle zur Verfügung. Das verlieh der Abteilung einen weiteren enormen Auftrieb. 35 Jungen, 15 Mädchen, dazu 40 Herren und 8 Damen spielten 6 Tage in der Woche mit dem kleinen Zelluloidball. Das führte dann auch 1965 dazu, dass man sich einen TT-Roboter anschaffte.1968 errangen die Börßumer Spielerinnen und Spieler 9 von 12 zu vergebenen Titeln im Kreis Wolfenbüttel.

 

In den 60ziger waren die Herren das Aushängeschild des Vereines. Das änderte sich jedoch zum Ende des Jahrzehntes und die Damen rückten immer mehr in den Vordergrund. Aushängeschild in den folgenden Jahren waren danach immer die Damen. Man schaffte es Anfang der siebziger Jahre bis in die damalige zweithöchste deutsche Spielklasse, die Verbandsliga. Am damaligen Erfolg beteiligt, waren die Spielerinnen Karla Paul, Bärbel Lüders, Christiane Forth und Rita Weber.

 

1975 wurden die ersten „echten“ Jugendmannschaften gegründet, die ab 1977 am Spielbetrieb teilnahmen. 1978 löste Giesela Gelhard Lother Achilles als Abteilungsleiterin ab. Dieses Amt führte sie bis 2017 mit großer Leidenschaft und vor allen Dingen sehr erfolgreich aus. 1983 wurden vom Deutschen Tischtennisbund die Tischtennisminimeisterschaften ins Leben gerufen, um junge Menschen für diesen Sport zu begeistern. Diese wurden dann auch sofort – und dass bis heute im Landkreis Wolfenbüttel – immer in der Schulsporthalle in Börßum, vom ESV ausgetragen. Unzählige Spielerinnen und Spieler nahmen daran teil und das eine oder andere Talent aus Börßum wurde dabei entdeckt. Dazu gehörten in den 80ziger Jahren Spielerinnen wie Thea Elis, Tanja Fuhrmeister und Wiebke Rohen, die die Plätze 1 bis 3 der Schüler B-Liste anführten. Die Jugendliste mit den Plätzen 1 + 2 führten die Geschwister Gaby und Birgit Gelhard an. Sie sollten dem Börßumer Damentischtennis in den kommenden Jahren eine weitere Erfolgsgeschichte bescheren.

 

1985 schafften die 1. Damen den Aufstieg in der Landesliga und die 2. Damen stiegen in die Bezirksoberliga auf. Mit Gaby und Birgit Gelhard, Tanja Zimmermann und Neuzugang Astrid Wiegmann belegte man 1990 den 2. Platz in der Landesliga. Und schon 1991 wurde man souverän Landesligameister und erreichte die Qualifikation für die neu geschaffene Verbandsliga. 1992 brachte dann den größten Erfolg. Die Damen stiegen in die Oberliga auf. Zum erfolgreichen Quartett gehörten Birgit und Gaby Gelhard, Tanja Zimmermann und Astrid Wiegmann. 1994 belegte man den 4 Platz und 1996 den 2 Platz in der Oberliga, in der man bis 2003 erfolgreich spielte. Leider zerfiel danach die Mannschaft und musste zurückgezogen werden. Anschließend konnte man im Damenmannschaftsbereich, bis heute nicht mehr, an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen. Trotzdem traten neue und noch erfolgreichere Spielerinnen aus dem ESV hervor. Der Name Hajok folgte auf dem Namen Gelhard.

 

Nicht mehr in Börßum aber in Niedersachsen und darüber hinaus. 2013 qualifizierte sich die 15jährige Börßumerin Caroline Hajok sensationell für die deutschen TT-Ranglistenkämpfe (Top 48). Zu dieser Zeit war sie die Nummer 4 der Schüler-Bundesrangliste und Nationalspielerin ihres Jahrganges. 2014 wurde Caroline Hajok in Niedersachsen Doppellandesmeisterin und Vizemeisterin im Einzelwettbewerb. Dort unterlag sie einer Topgesetzten Zweitligaspielerin aus Tostedt. Bei den deutschen TT-Meisterschaften 2014 kam sie dann unter die Top 32 und nahm anschließend an den Jugendweltmeisterschaften teil. Auch ihre 5 Jahre jüngere Schwester Sophie nahm in dieser Zeit schon an Lehrgängen des Landesstützpunktes in Osnabrück teil. Sie stand ihr in nichts nach und wurde 2014 niedersächsische Jahrgangsmeisterin im TT. 2 Jahre später, mit 12 Jahren holte sie Gold im Einzel und Doppel bei den niedersächsischen TT- Landesmeisterschaften. 2017 folgte Julius Hajok Giesela Gelhard als Tischtennisabteilungsleiter. Er formte ein junges Team um sich herum, zu dem sich auch seine Schwester Caroline Hajok gesellte, um dem Tischtennissport in Börßum etwas zurückzugeben und neuen Schwung einzuhauchen.

 

Derzeit ist der Herrenbereich besser aufgestellt, aber wer weiß, vielleicht war bei den diesjährigen Tennisminimeisterschaften, die am vergangenen Wochenende in der Schulturnhalle wieder stattgefunden hatten, das eine oder andere Talent dabei. Gewinner in der Konkurrenz 2011/2012 war David Ahrens. Luis Pohl konnte sich in der Konkurrenz 2013/2014 durchsetzen und bei den Mädchen 2015 und jünger hieß die Siegerin Emilia Kinner. Und vielleicht werden wir von dem einen oder der anderen in der Zukunft noch mal etwas hören. Verwunderlich wäre es nicht. Die Börßumer Tischtennisminimeisterschaften haben schon so manches Talent hervorgebracht.